web analytics

Über Janusz Korczak

Das Leben des Kinderarztes und Pädagogen Janusz Korczak


Janusz Korczak wird am 22.7.1878 oder 1879 als Henryk Goldszmit in Warschau geboren. Der Vater – obwohl Rechtsanwalt – hatte sich jahrelang nicht um eine Geburtsurkunde bemüht. Die Goldszmits waren keine orthodoxen Juden, aber sie sind auch nicht zum Katholizismus übergetreten wie viele andere.


Der Name Janusz Korczak ist aus einer Kette von Zufällen und Missverständnissen entstanden. Als Student nahm er 1899 an einem literarischen Wettbewerb unter dem Pseudonym Janasz Korczak teil. Als sein Name in die Preisträgerliste kam, wurde aus Versehen „Janusz“ statt „Janasz“ gedruckt.


1898-1905 studiert er Medizin an der Universität in Warschau (auch der Großvater war Arzt). 1901 erscheint sein erster Roman „Kinder der Straße“,1904 ein Roman mit autobiografischen Zügen: „Das Salonkind“. In den Jahren 1903-1908 hat er in den „Sommerkolonien“ mitgearbeitet.


Von 1904-1911 ist er Arzt am Berson-Baumann-Kinderspital in Warschau, in der Zeit von 1904-1905 ist er als Arzt zur Armee im russisch-japanischen Krieg einberufen. Im Jahre 1907 praktiziert er in Berlin im Kaiser und Kaiserin-Friedrich-Kinderkrankenhaus und der Nervenklinik der Charité. 1911 folgen Auslandsaufenthalte in Paris und London.
1911 übernimmt er die Leitung des neugegründeten Waisenhauses „Dom Sierot“ (Haus der Waisen) in der Krochmalna 92 in Warschau. Es beginnt die Zusammenarbeit mit Stefania Wilcynska. 1911-1914 erscheinen die Erzählungen „Von den Joscheks, Jascheks und Franeks“, „Boba“ und der „Der Ruhm“.


Im Ersten Weltkrieg (1914-18) ist er Chefarzt eines Divisionslazaretts. 1918 erscheint die wichtigste pädagogische Schrift „Wie man ein Kind lieben soll“.


1918-1919 Teilnahme am polnisch-sowjetischen Krieg als Arzt in einem Seuchenlazarett in Lodz.
1919 übernimmt er die Leitung eines weiteren Waisenhauses „Nasz Dom“ (Unser Haus), das die Erzieherin Maryna Falska gegründet hat, die er 1916 in Kiew kennengelernt hatte.


In der Folgezeit erscheinen unter anderem „Allein mit Gott. Gebete eines Menschen, der nicht betet“(1922), „König Hänschen I.“(1923), “ Wenn ich wieder klein sein werde“ (1925), „Das Recht des Kindes auf Achtung“ (1928), „Kajtus der Zauberer“ (1934). 1926 gründete er die Kinderzeitschrift „Die kleine Rundschau“ als Beilage zur jüdischen Tageszeitung „Unsere Rundschau“.


1930 wird sein Theaterstück „Der Senat der Verrückten“ im Theater „Atheneum“ in Warschau uraufgeführt.
von 1934-1936 gestaltet er Kinderprogramme im polnischen Rundfunk unter dem Pseudonym „Der alte Doktor“. 1936 wird diese Sendung eines Juden als untragbar gestrichen. 1935 kommt es – möglicherweise auf politischen Druck – zum Bruch mit Maryna Falska. Die Verbindung zwischen den jüdischen und den polnischen Kindern beider Waisenhäuser bricht ab.


1934 und 1935 reist er zweimal nach Palästina. Von höchstem Interesse sind für ihn die neuen Lebensformen (die Kibbuzim) in „Erez Israel“. 1937 schließt er eine endgültige Übersiedlung nach Palästina aus Protest oder um zu fliehen für sich selber aus.


1939 wird Polen von Deutschland besetzt. 1940 muss „Dom Sierot“ in das Ghetto von Warschau umsiedeln. 1942 beginnt Korczak mit der Niederschrift seiner Erinnerungen; Anfang August werden Korczak, Stefania Wilzynska und die Kinder des Waisenhauses in das Vernichtungslager Treblinka abtransportiert. Dort verlieren sich ihre Spuren.