Wir spielen auf dem Kirchentag „Spiel mir das Lied vom Leben“, unser Programm zusammen mit Hansjürgen Fenske, ein Mosaik aus Musik, Lesung, Bildern und Mitmachaktionen.
Hansjürgen Fenske liest aus seinem Buch: Hansjürgen Fenske, Wie ich meine Jugend überlebte, Bad Kleinen, 2011. Wir machen die Musik (neun Titel) und das Übrige:
Max ist 13 und wird ohne Angabe von Gründen daheim verhaftet und in Untersuchungs-Gefängnisse gebracht. Schließlich erklärt man ihm, er sei “wegen organisierten Kampfes gegen die Sowjetunion” zu zehn Jahren Lagerhaft verurteilt. Er hat keinen Kontakt zu seinen Eltern und sitzt nun ohne Rechtsbeistand oder Verfahren unter unfassbaren Bedingungen in Sachsenhausen nördlich von Berlin. Das war bis zum Kriegsende noch ein Konzentrationslager (KZ), aber die russische Militärregierung benutzte einige der Lager als so genannte “Gulags” weiter, mit den gleichen Betten, Räumen und Verhältnissen.
Im Gulag hat Max zum Glück Helfer, die für ihn Wache stehen, ihm anderweitig das Leben retten oder in Sachen Hygiene, Nahrung und Gewalt auf ihn aufpassen. Es ist wirklich ein Wunder, wie er Krankheit, Todesgefahr, brutale Schikane sowie physische Misshandlung in der Zeit überlebte. Fenske schreibt in brennender, klarer Sprache vom Ankämpfen gegen das Aufgeben, von einem immer wieder neuen Akt, Mut zu schöpfen. Wieviel Leid erträgt eine Kinderseele?